Unilever Neue Burg 1

Der globale Konsumgüterhersteller Unilever zog im Sommer 2020 von seinem Standort an der Elbe in die Hamburger Neustadt. Genauer gesagt in das Nikolai-Quartier, den größten innerstädtischen, europäischen Business Improvement District. „Dieser geschichtsträchtige Ort ist die Geburtsstätte einer Weltstadt“ und wird auch als Keimzelle der hanseatischen Kaufmannsstadt Hamburg bezeichnet. 

Die DACH-Zentrale setzt neue Maßstäbe in der Bürogestaltung, denn Unilever führt ein, was bisher nur wenige Unternehmen gewagt haben. Eine Reduzierung der Bildschirmarbeitsplätze auf 30 % bei gleichzeitigem Ausbau von agilen Arbeitsplätzen, Besprechungsräumen und Kollaborationsplätzen.

Noch bemerkenswerter: Der Umzug wirkte als Pilot für neue Arbeitsweisen und löste einen Kulturwandel im Unternehmen aus.

Mehr als 60 Mitarbeiter arbeiteten freiwillig in verschiedenen Workstreams an dem Projekt mit und gestalteten mit Unterstützung von Layout & Design des Hamburger Planungsspezialisten für Bürowelten Joppich & Rieckhoff GmbH und der Berliner Organisationsentwicklungsagentur TheDive GmbH ihre eigene Arbeitsumgebung.

In nur einem Jahr – vom Projektstart bis zum Umzug – entwickelte das Projektteam in einem ko-kreativen Prozess mit verschiedenen Methoden der agilen Zusammenarbeit und Selbstorganisation das Konzept für den Neubau. Funktions- und hierarchieübergreifende Arbeitsgruppen beschäftigten sich mit wichtigen Themen aus den Bereichen Ernährung, Mobilität, Meetingkultur und Bürogestaltung und erlebten dabei, was New Work bedeutet. In aufeinanderfolgenden Workshops experimentierten die Probanden mit Flächenlayouts und nutzerorientierter Zonierung. Arbeitsszenarien und Arbeitsplätze wurden erstellt, getestet, umgestaltet und weiterentwickelt.

Während der Workshop-Phase testeten die Teams aktiv verschiedene Möbel und fanden Produktinspirationen für ihr neues Büro. Gemeinsam wurden Moodboards erstellt und über Materialien wie Bodenbeläge, Stoffe und Ausstattung abgestimmt. In einem iterativen Prozess wurden die entwickelten Konzepte immer wieder mit der gesamten Belegschaft besprochen.

Völlig selbstorganisiert und mit voller Entscheidungsverantwortung konzipierten die Workstreams ihre neue Arbeitsumgebung; der Workstream „Kultur“ pilotierte parallel dazu, wie „New Work“ bei Unilever in Zukunft aussehen soll.

Als Ergebnis ist ein innovatives, multifunktionales Ökosystem entstanden, das den Nutzer in den Mittelpunkt stellt. Acht Etagen bieten größtmögliche Flexibilität und individuelle Raumnutzung. Anpassungsfähigkeit in Konzept und Raum ist der Schlüssel. Besprechungsräume können leicht ad-hoc umgestaltet werden. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Einzel- und Gruppenarbeitsplätzen, Rückzugsorten und Sozialräumen ermöglicht zukunftsweisende Möglichkeiten der Zusammenarbeit in unterschiedlichen tätigkeitsbezogenen Arbeitsszenarien. 

Nachhaltigkeit ist auch im Büro von großer Bedeutung – nicht nur bei der effizienten Raumnutzung, sondern auch bei der Materialauswahl, dem Konzept des biophilen Designs und dem Betrieb des Gebäudes. Der Fokus auf pflanzliche Optionen im internen Café, die Reduzierung des Abfalls sowie die mehrfache Bezuschussung des öffentlichen Nahverkehrs für alle Mitarbeiter sind Initiativen, um den Carbon Footprint der Belegschaft deutlich zu verringern.

Hybrides Arbeiten wird die Regel werden. Das Arbeiten von zu Hause aus wird für viele Mitarbeiter von Unilever eine große Chance bleiben. Aber der kreative Wert des persönlichen Austauschs zwischen Teamkollegen kann nicht ersetzt werden. Interaktive Besprechungsräume, Collaboration Spaces und Innovation Labs werden daher in Zukunft verstärkt benötigt.

Mit seinem menschenzentrierten Designansatz und der bedarfsgerechten Zonierung bietet der Hauptsitz eine vielfältige Arbeitsumgebung, die zum bereits begonnenen Kulturwandel beitragen wird. 

Wenn Sie mehr über das Projekt erfahren möchten, folgen Sie bitte dem Link: www.unilever.de/ueberuns/neueburg